Wie baue ich ein erfolgreiches Publisher-Business mit mehreren Standbeinen auf? Wie funktionieren Angebote, woher kommen Einnahmen, was funktioniert gut und wie finde ich das für mich raus?!

Ricardo Bohn startete vor 13 Jahren bei Mycitydeal bzw. Groupon: Dort fand er sich inmitten einer rasanten Online-Wachstumsgeschichte wieder. Heute ist er CEO und Co-Founder von Salesbutlers, einem Unternehmen das mehrere Portale und Newsletter betreibt und mittlerweile 17 Angestellte hat. Seine Erfahrungen teilt er mit Tobias Rast in dieser Folge von #Partnermarketing! 

PM27WIE BAUT MAN EIN ERFOLGREICHES PUBLISHER-BUSINESS AUF, RICARDO BOHN (SALESBUTLERS) #PARTNERMARKETING

In dieser Episode geht es um:

  • Vom Angestellten zum Unternehmer – wie kam es dazu? (01:07)
  • Einfach mal machen und wie wichtig ist das Mindset (12:41)?
  • “Welt der Rabatte” im Kosmos der Schnäppchen-Portale (18:08)?
  • Wie sieht ein guter und erfolgreicher Deal aus (28:05)?
  • Content, Portal und Display ads (31:48)
  • Newsletter: CPO vs. Newsletter-Kalkulation? (42:06)
  • Wie stark ist SEO bei euch ausgeprägt (48:46)?
  • Trackingqualität ist ein Riesen-Thema (53:20)
  • Partnermarketing für mich ist… (1:03:15)

Vom Angestellten zum Unternehmer – wie kam es dazu? (01:07)

Damals bei Groupon war Ricardo noch jung, 20-21 doch relativ schnell lernte er bei Mycitydeal/ Groupon unternehmerisch zu denken. Das gesamte Groupon Universum ist eine Art Pool an potenziellen neuen Unternehmen.

2011 wechselt Ricardo mit einem Kollegen die Seite, die Idee war, wenn man statt für Groupon für den Händler arbeite, verdiene man gutes Geld. Im Nachgang funktionierte das nur so semi-gut, dennoch entstand Salesbutlers.

Das mit dem Wachstum war so eine Sache: Man kann ja mit kleinen Margen rechnen, wenn man mit großen Mengen arbeitet. Wenn aber die große Anzahl ausbleibt oder in der Kette etwas nicht so funktioniert, wird es schwierig. So ließ das Wachstum auf sich warten.

Einfach mal machen und wie wichtig ist das Mindset (12:41)?

Es muss nicht immer alles perfekt sein, Ricardco lebt das total: Hauptsache erst einmal starten mit einer Idee, es muss noch nicht alles perfekt sein. Dann sieht man schnell, welche Client Erfolge man feiern kann und wo man weiter aufbauen kann. Eine Website muss nicht immer durchgestylt sein bis zum letzten Punkt, nur rechtlich okay muss sie sein.

Dabei ist das Mindset wichtig. Mit 19 arbeitete Ricardo kurz im Strukturvertrieb einer großen Versicherung. Ein Learning: Wie bekommst du dich selbst jeden Morgen motioviert, auch wenn es mal nicht so gut läuft? Wie bringst du dann deine Leistung. Das hat ihm viel gebracht, tatsächlich, das Mindset ist wichtig.

“Welt der Rabatte” im Kosmos der Schnäppchen-Portale (18:08)?

Die Konkurrenz der Schnäppchen- und Gutscheinportale ist groß, als Welt der Rabatte startete war das bereits so. Die Stärke von Salesbutlers lag immer im Sales und in der Newsletterreichweite. Außerdem entstand eine Whitelabel-Technologie, sodass die Deals auf verschiedenen Partnerseiten mit ausgespielt werden.

Deals bekommt man einerseits über die Public Netzwerke andererseits durch den direkten Kontakt mit Shops. Wichtig ist auch das Userverhalten, das Produkt und die Brand – denn wenn einen niemand kennt, wird die Conversion Rate schlechter sein.

 

Wie sieht ein guter und erfolgreicher Deal aus (28:05)?

Da spielen viele Komponenten zusammen: Vorneweg, das Branding und damit Vertrauen in Produkt und Anbieter. Dann der Innovationslevel, wie z.B. bei” die Höhle der Löwen” – Produkte. Unbekannte Produkte bekommen dort das Branding des TV-Formats. Zusammengefasst: Branding + Innovationscharakter + vertrauensbildende Maßnahme (z.B. Tüv-Sigel o.ä.). Dann kommt, nicht weniger wichtig, der Preis.

Was muss ich als Shop tun, um sGTM nutzen zu können? (28:49)

Man benötigt eigene Infrastruktur (der Client soll auf eigenen Server laufen) und man benötigt Subdomain, die auf diesen Server leitet. Der Container (Software von Google) muss auf diesem Server laufen und so konfiguriert sein, dass er die richtigen Informationen für den Betrieb von sGTM bekommt. Aber auch an Betrieb des Servers denken: Administration, dafür sorgen dass es läuft und die Software aktuell ist.

D.h. wenn man “einfach” einen Server bei Google Cloud einrichtet, hat man die Verantwortung für den Betrieb. Auch an die Ausfallsicherheit muss man denken. Denn das zentrale Tracking- und Daten-Tool muss ja immer verfügbar sein. Also Aufgaben des professionellen Webhostings.

Wer sich also nicht selber um den Betrieb des Servers kümmern kann oder möchte, braucht einen Managed Service für das Serverhosting. Damit sGTM für jeden nutzbar ist, bietet Ingenious mit seiner langjährigen Expertise für Trackingserver ein sGTM-Hosting an. D.h. Ingenious betreibt das Hosting und als Shop muss man eigentlich nichts tun, außer die sGTM-Domain zu definieren.

Fazit: Der sGTM erlaubt als gutes Tracking für alle und löst viele der Probleme der Branche recht unkompliziert.

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Content, Portal und Display ads (31:48)

Sevenroomz, das Home und Living Online Magazin funktioniert gar nicht mit CPO, sondern mit Display Ads – insbesondere Google Adsense funktioniert gut. Hier geht es nicht um den schnellen Click-out sondern darum, die Leute lange auf der Seite zu behalten. Ganz andere KPIs als im Deal-Business.

Display ads werden manchmal ausgereizt, wenn zu viel Werbung angezeigt wird, stört sie. Aktuell werden automatisiert Display-Anzeigen ausgeliefert, das ist uns zu viel, das wird sich wieder ändern. Spannend: Mehr Werbung bringt nicht mehr Geld. Auch bei unserem Portal Newslflash24 haben wir viele störende WErbebanner entfernt, zugunsten der Lesezeiten.

Newsletter: CPO vs. Newsletter-Kalkulation? (42:06)

Advertiser wünschen immer einen Versand von Newslettern auf CPO-Basis. Das Problem: Es entstehen Kosten. D.h es funktioniert gar nicht jeder Deal. Einfache Formel: 10% Öffnungsrate, 10% klicken und 1% Conversion Rate. So lässt sich gut kalkulieren, ob ein Deal funktionieren kann. Salesbutlers arbeitet gern mit einem Burn-.Share, d.h. Fixkosten teilt man sich einfach mit dem Shop.

Affiliate-Marketing und CPO-Basis ist aus Shopsicht schnell gesagt – doch es steckt mehr dahinter. Wenn Produkte nicht funktionieren sind Kooperationen sowohl beim Partner als auch beim Shop verbrannt. Die Balance zwischen CPO und zusätzlichen Kosten sollte man finden, z.B. als “Branding-Performance-Kampagne”.

Wie stark ist SEO bei euch ausgeprägt (48:46)?

Salesbutlers versucht auch SEO aufzubauen, aber ganz offen: Da waren waren sie nie besonders gut drin. Jetzt gibt es eine Agentur, die die Optimierung von 7roomz unterstützt. Fokus bleibt aber das per Push betriebene Online-Marketing.

Trackingqualität ist ein Riesen-Thema (53:20)

Beispiel: Aktuelle Kampagnen ohne Affiliate-Anschluss (Netzwerk oder PRivate) und es wurde mit Google Analytics gemessen. Allein die Anzahl der Klicks: Wir haben das 5-10 fache geliefert, was Analytics gezählt hat. Kann ich so eine Kooperation auf CPO-Basis überhaupt noch eingehen? Wenn der Partner denkt, der hat 2000 EUR Umsatz vermittelt und eigentlich waren es 10.000 EUR wird es zum Problem.

Gibt es einfache Trackinglösungen für Publisher? Jein… Gutes Tracking ist gut machbar, dazu haben wir gerade zwei Podcasts aufgenommen: First Party Tracking sowie Serverseitiges Tracking funktioniert gut, allerdings müssen die Daten aus dem Shop kommen und Fremdsysteme als 3rd Parties werden blockiert. Also eine Frage der Infrastruktur des Shops.

Mögliche Lösung, auch für KMUs kann der serverseitige GTM (sGTM) sein – sowas wie eine eierlegende Wollmilchsau für Tracking. Die Komplexität im Setup ist das Hosting des Trackingservers, da bietet Ingenious aber eine Lösung an.

Partnermarketing für mich ist… (1:03:15)

… gelebte Kooperation, die entsteht weil man miteinander spricht und gemeinsame Ziele verfolgt