Die solide Basis für das Partnermarketing

“Wir haben die Zahlen nicht, unser Analysetool zeigt nur 40-60% der Sales” So hören wir im Jahr 2020 immer wieder mal in Beschwerden von Shops. Gründe dafür liegen meist im Einsatz von 3rd party Tracking Tools, die durch AdBlocker oder Browser geblockt werden, sowie Consent Management Tools, bei denen User das Tracking gerne pauschal ablehnen.

Das Problem: Nicht nur Analysen, datengetriebenes Marketing oder kommerzielle Entscheidungen werden so zur Glückssache. Vor allem das Partner- und Affiliate Marketing leiden. So werden Diskussionen um CPC Vergütungen und WKZ (Werbekostenzuschüsse also monatliche oder einmalige Zahlungen) von Top Partnern geradezu forciert, da sie Einschnitte in ihren CPO-Vergütungen feststellen müssen.

Doch gutes Conversion-Tracking geht. Wir als Customer Solutions und Success-Team bei Ingenious Technologies werden regelmäßig gefragt, was unsere Empfehlung und Best Practice für ein möglichst exaktes Sales Tracking ist. Denn das Ziel ist ein solides Partnermarketing.

Im Prinzip reduziert es sich aktuell auf folgende Formel:

  • Einsatz von First Party Tracking
  • Vermeidung von GTM & Co
  • Integration von Cookieless Tracking (Click IDs)
  • gerne Einbindung des Onpage Codes
  • Integration als Legitimes Interesse im Consent Management Tool

1 – First Party Tracking

Auf Cookies möchte (noch) niemand verzichten – allerdings werden insbesondere (bekannte) 3rd party Cookies gerne von Browsern oder Adblockern blockiert.

Die Idee: Das Tracking auf der Domain des Shops durchzuführen. Soll heißen, Cookies kommen von einer Sub-Domain des Shops und werden so (technologisch) als von der Shopdomain kommend identifiziert. First Party Tracking.

So haben Tracking Cookies nur eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit, blockiert zu werden.

Am besten richtet man dazu eine eigene Tracking-Sub-Domain ein. Ingenious Technologies führt seine Kunden durch den Prozess der Domain-Settings und richtet danach alles auf der Serverseite ein.

Lösungen mit Javascript sind zwar ebenfalls denkbar, aber wir finden sie sind die schlechtere Wahl. Denn wir glauben perspektivisch, dass Skripte, die im Browser ausgeführt werden, zu leicht zu entdecken bzw. zu blockieren wären.

2 – Vermeide GTM & Co

Den besten provokanten und leider richtigen Satz zum Google Tag Manager (GTM) habe ich beim Online-Marketing Experten Karl Kratz gelesen: “… dass man den Google Tag Manager ohnehin nur braucht, wenn man die Kontrolle über seinen Code oder seine Organisation verloren hat… “

In diesem Sinne empfehlen wir: Implementiert Eure First Party Tracking Codes außerhalb der bekannten Tag Management Systeme! Denn diese sind in der Regel 3rd Party Tools, die wie jedes andere (insbesondere bekannte) Tracking Tool mit Leichtigkeit blockiert werden. Und damit alle darin enthaltenen Codes und Inhalte!

So entwertet eine Implementierung im GTM das First Party Tracking direkt und degradiert es zum gewöhnlichen 3rd Party Tool.

Deswegen: Wer eine gute Trackingqualität erreichen möchte, implementiert seinen First Party Conversion Tracking Code direkt.

3 – Nutze Click IDs (Cookieless Tracking)

Auch First Party Tracking ist nicht unfehlbar. Deswegen sollte die Kombination verschiedener Trackingmethoden immer der Weg der Wahl sein.

Insbesondere, wenn beim Klick der Nutzer erst über einen Server geleitet wird (der dann blitzschnell einen Cookie setzt), um zur Landingpage des Shops zu gelangen, kann es zu Problemen mit der Trackingqualität kommen. Denn diese Weiterleitungen (Redirects) werden von Browsern erkannt und in vielen Fällen die dabei entstandenen Cookies einfach blockiert.

Die Lösung: Der Trackingserver gibt eine eindeutige ID, die den Klick identifiziert, an die Landingpage des Shops in Form eines Parameters weiter.

Dieser Wert des Get-Parameters kann vom Shop ausgelesen werden, und beispielsweise in einem First Party Cookie gespeichert werden. Am besten schreibt man den Cookie mit serverseitigen Technologien (PHP), denn Javascript könnte im Browser leicht erkannt und blockiert werden.

Die im first Party Cookie gespeicherten Click IDs werden auf der Bestellbestätigungsseite ausgelesen und an den Sales-Tracking-Code weitergegeben. So kann – trotz gelöschtem Cookie des Trackingservers – eine Erfassung und Attribution des Sales stattfinden.

4 – Erlaube bounceless Tracking Links mit dem Onpage Code

Der Onpage Code von Ingenious Technologies erlaubt die Nutzung von bounceless tracking Links: Das sind Links, die direkt auf den Shop verlinken. Zu Trackinglinks werden sie durch einen angehängten Tracking Parameter (den amc code).

Einige Browser löschen standardmäßig Cookies, die bei Redirects gesetzt werden. Bounceless Tracking Links haben dieses Problem nicht. Da der Onpage-Code (idealerweise) über eine Subdomain des Shops aufgerufen wird (first party tracking), ist der Trackingcookie ein first party cookie.

5 – Consent = Legitimes Interesse

Stelle sicher, dass der Conversion Tracking Code immer aufgerufen wird bzw. werden darf. Einerseits möchten Shops ihren Nutzern gegenüber transparent sein und alle Cookies und Trackingmöglichkeiten (z.B. im Consent Tool oder der Datenschutzerklärung) transparent machen. Andererseits ist der Aufruf des Conversion Tracking Codes unerlässlich für eine exzellente Trackingqualität.

Die Lösung: Insbesondere zum Zwecke des Partnermarketings lässt sich der Conversion-Tracking Code sowie alle dazugehörigen Cookies im Sinne des legitimen Interesses behandeln. Denn Ziel ist die Ermöglichung von vertrieblichen Partnerschaften, an denen sowohl der Publisher als auch der Shop ein hohes (legitimes) Interesse haben.

An dieser Stelle empfehlen wir sehr das BVDW Whitepaper “Datenschutzkonformes Affiliate Marketing” als weitere vertiefende und detaillierte Lektüre. Wer mehr über Datenschutz und Performance-Tracking wissen möchte, dem können wir auch unseren Podcast mit André Koegler ans Herz legen.

 

Fazit

Der Weg zum guten Performance Tracking, das zuverlässig und möglichst genaue Daten liefert, ist gut zu verwirklichen. Wichtige Zutaten: Neben einer guten Technologie und der Kombination verschiedener Maßnahmen vor allem das Wollen, es einzurichten.

Bei Fragen, kommt gerne auf uns zu. Bei Ingenious Technologies leben wir genau die oben genannten Lösungen und implementiere sie mit Shops.